Was treibt einen an, ein solches Projekt finanzieren zu wollen?
Ich habe das Gefühl, mein ganzes Leben schon auf der Sonnenseite zu verbringen - sei es, weil ich in einer wunderbaren Familie aufwachsen durfte, weil ich selber eine ebenso wunderbare Familie gründen durfte, weil ich gesund bin oder weil ich beruflichen Erfolg genießen darf.
Allein in Deutschland aufzuwachsen ist ein Privileg.
In vielen Ländern der Welt ist ein solches Leben nicht möglich, weil Kriege oder Naturkatastrophen die Existenz bedrohen. Oder weil es keinen Zugang zu Wasser, Grundernährung oder Bildung gibt. Geschweige denn Kranken- oder Sozialversicherungen...
Susanne und ich haben uns entschlossen, ein wenig von unserem Glück mit Menschen zu teilen, die in solch schwierigen Umständen aufwachsen. Da wir etwas Nachhaltiges, Dauerhaftes schaffen wollten, haben wir uns dazu entschieden, den Bau einer Schule inklusive Ausstattung, Toiletten und Brunnen zu finanzieren. Denn der Zugang zu Bildung ist der wichtigste Schritt für ein Land, um den Weg aus der Armut zu schaffen.
Zunächst dachten wir an eine Mädchenschule in Afghanistan. Aber die Situation vor Ort ließ uns daran zweifeln, dass unsere Spenden wirklich ankommen würde - und ob überhaupt Schulen für Mädchen durch die Taliban zugelassen werden würden.
Daher wollten wir unser Projekt in einem Land aufsetzen, in dem eine demokratische Regierung bereits mit der Bekämpfung von Armut begonnen hat und selber den Wert von Bildung für Jungen und Mädchen erkannt hat - aber eben nicht über die Ressourcen verfügt, um in Schulen und Infrastruktur zu investieren.
Das Bundesentwicklungsministerium hat seit 2017 mit solchen reformorientierten afrikanischen Staaten sogenannte Reformpartnerschaften abgeschlossen. Ziel dieser Partnerschaften ist es, privatwirtschaftliches Engagement zu fördern, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Zu den geförderten Ländern zählen unter anderem Togo und Ghana.